Chorkonzert mit Mozarts Krönungsmesse und Schumann
Von Lilo Ingenlath-Gegic | Westdeutsche Zeitung vom 3. Mai 2025

Nil Venditti, hier bei den Proben fürs Chorkonzert in der Burgunderstraße, gibt ihr Debüt. Foto: Yannick Dietrich/Sinfonieorchester
Im dritten Chorkonzert des Sinfonieorchesters Wuppertal (SOW) am morgigen Sonntag, 4. Mai, stehen prachtvolle Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann auf dem Programm. Der Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal und die Solisten Ina Yoshikawa (Sopran), Sophia Maeno (Mezzosopran), André Khamasmie (Tenor) und Bariton Simon Stricker singen Robert Schumanns Messe in c-Moll und die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Mit Nil Venditti gibt eine junge italienisch-türkische Dirigentin ihr Debüt im Großen Saal der Historischen Stadthalle Wuppertal. „Ich liebe und bewundere Mozart“, sagt sie im Gespräch mit der WZ. „Die Krönungsmesse ist ein typischer Mozart mit unglaublich schönen Passagen – prachtvoll und majestätisch.“
Bei der Probe arbeitet sie mit dem Orchester intensiv an einzelnen Takten, erklärt ihre Interpretation von Mozarts frühem Chorwerk. Sie dirigiert kraftvoll und präzise, der „typische Mozart“ klingt mitreißend und filigran. Mit der Sopranistin Ina Yoshikawa probt Venditti den bekanntesten Satz der Messe, das „Agnus Dei“, das Mozart einige Jahre später in seiner Oper „Le nozze di Figaro“ wiederverwendete.
Die Dirigentin freut sich auf die Historische Stadthalle, von der sie schon viel Gutes gehört hat. Die Arbeit mit dem Orchester gefällt ihr sehr: „Es sind großartige Musiker mit einer großen musikalischen Intelligenz. Sie spielen konzentriert und wir haben ein tolles Programm.“ Die erste Probe mit dem Chor der Konzertgesellschaft fand für die Dirigentin am Montag statt. „Der Chor ist sehr gut vorbereitet und strahlt eine große Energie aus“, sagt Nil Venditti und ist gespannt auf die beiden gemeinsamen Proben mit Chor und Orchester, die jetzt anstehen.
„Ich liebe und bewundere Mozart“
Dem strahlenden C-Dur der „Krönungsmesse“ ist Robert Schumanns Messe in c-Moll vorangestellt, die er „für Gottesdienst und Konzertgebrauch“ schrieb, wie er selbst sagte. Venditti, die sich Schumanns Musik sonst eher behutsam nähert, liebt dieses Werk: „Da spricht jede Note zu mir. Trotz der Moll-Tonart ist die Musik voller Hoffnung und Energie und erreicht die Herzen.“
Für den Chor sei die Schumann-Messe eine Herausforderung, erklärt Georg Leisse, Leiter des Chors der Konzertgesellschaft. „Die Takte verschieben sich und es ist eine kleine Achterbahnfahrt“, sagt er. Der Mozart hingegen sei klassisches Repertoire und für Laien angenehm zu singen. „Der Mozart klingt einfach, bis man ihn singt“, hält Chorsänger Bill Kings dagegen.
Drittes Chorkonzert: „Krönungsmesse“ – Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal, Sinfonieorchester Wuppertal, Solisten. Dirigentin: Nil Venditti.
Programm: Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52 und Messe c-Moll op. 147, Mozart: Krönungsmesse (Messe C-Dur KV 317),
Termin: Sonntag 4. Mai, 18 Uhr, in der Historischen Stadthalle, Großer Saal. Das Konzert wird am Freitag, 16. Mai, 19.30 Uhr im Theater Coesfeld wiederholt.
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